Stiftskirche

Die über 1000jährige Kirche St. Cyriakus ist eine „der „ältesten“ Kirchen“ Nordeuropas. Das Kloster wurde im 10. Jahrhundert gebaut und gilt als eines der wichtigsten Denkmäler deutscher Romanik. Es ist das einzige nahezu unverändert gebliebene Bauwerk aus ottonischer Zeit. Sie birgt die älteste Krypta dieser Zeit und wie durch ein Wunder hat im südlichen Seitenschiff ein einzigartiger Raum aus Stuck die Zeiten überdauert, die älteste Nachbildung des Grabes Christi in Deutschland.

Taufstein

Taufstein – der Anfang eines Weges.

Ein romanischer Taufstein, der um 1150 gefertigt wurde, steht im westlichen Mittelschiff. Er gehörte nicht zur Ausstattung der Stiftskirche, sondern stammt aus der abgerissenen Kirche von Alsleben und wurde 1865 im Zuge der Neuausstattung von von Quast nach Gernrode gebracht. Das achtseitige Taufbecken ist tief in den Sandstein eingearbeitet. An den Rundbogennischen der Außenseiten ist es mit figürlichen Reliefs ausgestattet, die das Leben Christi darstellen, in zwei Dreiergruppen die Kreuzigung und den Salvator Mundi (Retter der Welt) sowie in je einem Relief Himmelfahrt und Geburt Christi. Der Stein wurde um 1150 gearbeitet. Der Sockel des Taufsteins ist eine Arbeit des 19. Jahrhunderts.

Grabmahl des Grafen Gero

Geros Grab.

Das Hochgrab für den als Stifter verehrten Markgrafen Gero wurde 1519 in der Vierung der Stiftskirche errichtet. Es war eine gemeinsame Stiftung der Äbtissin Elisabeth von Weida und der Pröpstin Ursula von Kittlitz, das Wappen beider ist auf den Seiten der Tumba abgebildet.

Auf den Seitenflächen befinden sich mehrere auf dem Sockel stehende Figuren. Auf der Nordseite sind dies Andreas, Mathias, Johannes der Täufer und Petrus. Die Südseite zeigt Figuren der Heiligen Antonius und Hedwig (die Figur hält ein Modell der Kirche in der Hand. Möglicherweise sollte hier die erste Äbtissin des Stiftes Hathui (Hedwig) dargestellt werden), daneben sind noch Maria, Elisabeth von Thüringen sowie Onofrius zu finden. Die beiden Schmalseiten bieten nur Platz für je zwei Figuren. Auf der Westseite sind mit Cyriakus und Metronus die Stiftspatrone dargestellt, an der Ostseite finden sich die Apostel Philippus und Thomas.

Das heilige Grab

Auferstehungsliturgie am Ostersonntag heute.

Das Heilige Grab befindet sich im südlichen Seitenschiff. Seine genaue Datierung ist umstritten. Es steht jedenfalls fest, dass es beim romanischen Umbau der Kirche bereits vorhanden war, somit handelt es sich um das älteste erhaltene Heilige Grab in Deutschland. Das Heilige Grab hatte eine wichtige Funktion in der Gernroder Stiftsliturgie während der Ostertage. Im Rahmen liturgischer Osterspiele, die für Gernrode aus einer erhaltenen Handschrift rekonstruiert werden konnten, wurde am Karfreitag der vom Kreuz genommene Korpus in den Sarkophag des Heiligen Grabes gelegt. In der Auferstehungsliturgie des Ostersonntags wurde er dann wieder feierlich daraus hervorgeholt und den anwesenden Gläubigen gezeigt.